A G I L I T Y
- Sport, Spiel und Spaß
mit dem Hund -
Agility “Behendigkeit,
Gewandtheit” ist eine aus England kommende Hundesportart. Es ist ein Freizeitsport
für Hund und Mensch, in dessen Mittelpunkt ein
Hindernisparcours steht,
den es möglichst fehlerfrei zu überwinden gilt.
Den Hund ausschließlich durch positive Erfahrungen über Spiel und
Motivation auszubilden und das Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund
bewirken die Faszination des Agility.
Diese noch recht junge
Hundesportart entstand in England, wo sie zum ersten Mal im Jahr 1979 bei der
Crufts Dog Show (der berühmtesten Hundeausstellung Englands) als Pausenattraktion
dem begeisterten Publikum vorgestellt wurde.
Warum gerade Agility?
Teamarbeit, Vertrauen und
Spaß sind wichtige Begriffe im Agilitysport. Die Ausbildung erfolgt ausschließlich
nach der Methode der positiven Bestärkung, d.h. durch Belohnung mit “Leckerli”,
Spielzeug oder Streicheleinheiten. Durch diese sanfte, aber wirkungsvolle Methode
der Ausbildung erhält man im Agilitysport einen aufmerksamen und freudig
arbeitenden Hund.
Bei diesem Sport bekommt
der Hund die Bewegung, die er braucht, er bleibt fit und gesund und entwickelt
eine tiefe Bindung zu seinem Hundeführer. Hund und Mensch werden zu einem
harmonischen Team zusammengefügt. Dem Menschen schenkt der Teamsport Achtung
vor seinem “Partner” an seiner Seite und Stunden ohne Alltagssorgen
oder Stress.
Beim Agility kann jeder
mitmachen unabhängig vom Alter des Hundeführers oder des Hundes. Frei
nach dem englischen Motto: Agility is fun! “Agility macht Spaß!”
Welche Voraussetzungen braucht man für Agility?
Agility ist eine Disziplin,
die allen Hunden offen steht, unabhängig von Größe, Rasse oder
Geschlecht.
Selbstverständlich
sollte nur mit einem gesunden Hund Agilitysport betrieben werden. Speziell Knochen
und Gelenke dürfen keine Krankheiten vorweisen. So darf der Hund auch erst
mit einem Jahr bei genügend gefestigtem Knochenbau mit dem Sprungtraining
beginnen.
Auch sollte ein gewisser
Grundgehorsam von dem Hund beherrscht werden, der bei einigen Agilityübungen
Voraussetzung ist.
Um an Turnieren teilnehmen
zu können, darf der Hund nicht jünger als 18 Monate sein und muss
eine Begleithundeprüfung bestanden haben. Durch diese Prüfung wird
dem Hund seine Sozialverträglichkeit und sein Gehorsam bescheinigt. Da
bei Turnieren bis zu 100 Teilnehmern, bzw. Hunde zusammenkommen, müssen
die Hunde möglichst miteinander, aber vor allem im Umgang mit Menschen
verträglich sein und unbedingt unter der Kontrolle ihres Besitzers stehen.
Für die Teilnahme
an der Agility Weltmeisterschaft, die vom internationalen Rassezuchtverband
veranstaltet wird, muss der Hund einer bestimmten Rasse zugehörig sein
und braucht zum Nachweis eine Ahnentafel.
Wie funktioniert Agility?
Agility ist ein Hundesport,
bei dem der Hundeführer in einer festgesetzten Zeit den Hund durch einen
vorgegebenen Parcours unangeleint führen muss. Das Team (Hundeführer
und Hund), das fehlerlos, bzw. mit den wenigsten Fehlern durch das Ziel kommt,
hat gewonnen. Bei mehreren fehlerfreien Läufen gewinnt das Team mit der
schnellsten Zeit. Der Agility Parcours setzt sich aus verschiedenen Hindernissen
zusammen, die so konzipiert wurden, dass sie für den Hund gefahrlos und
sicher zu bewältigen sind.
Der Agility-Parcours besteht
aus folgenden Geräten:
Sprunghindernisse (Hürden,
Mauer, Reifen, Viadukt, Weitsprung)
Slalom
Tunnel (fester Tunnel,
Stofftunnel)
Kontaktzonengeräte
(Wippe, Laufsteg, Wand, Tisch)
Die Hürdenstangen
fallen bei Berührung zu Boden, so dass sich der Hund beim Reißen
der Stangen nicht verletzen kann. Auch die sogenannten Kontaktzonengeräte,
die der Hund überlaufen (nicht springen) muss, indem er auch die unteren,
farblich anders markierten Kontaktzonen der Geräte mit mindestens einer
Pfote berühren muss, sind dadurch für den Hund gefahrlos zu absolvieren
und schont ihre Sprunggelenke.
Um einen Agilityparcours
mit bis zu maximal 21 Hindernissen aufbauen zu können, benötigt man
eine Fläche von 20 x 40m. Der Hund soll in einer festgesetzten Zeit den
vom Wettkampf-Richter vorgeschriebenen Parcours ohne Leine, Halsband oder anderen
Hilfsmitteln, außer der Stimme und Gestik seines Führers möglichst
fehlerfrei bewältigen.
Man unterscheidet dabei 3 Größenklassen der Hunde:
· L arge - große
Hunde über 43cm Schulterhöhe
Sprunghöhe 55 cm bis 65 cm
· M edium - mittelgroße Hunde bis 43cm
Sprunghöhe 35 cm bis 45 cm
· S mall - kleine
Hunde bis 35 cm
Sprunghöhe 25 cm bis 35 cm
Die einzelnen Größenklassen
werden nochmal in 3 verschiedene Leistungsgruppen sowie einer Turniervorstufe
und einer Seniorengruppe unterteilt:
· A 0 - Turniervorstufe-Vorbereitung
auf die 1. Agility-Turnierklasse
· A 1 - Agility
Anfängergruppe
· A 2 - Agility
Fortgeschrittenengruppe, Voraussetzung: 3 plazierte 0- Fehlerlaufe in A1
· A 3 - Agility Leistungsgruppe, Voraussetzung: 3 plazierte 0-Fehlerläufe
in A2
· Seniorenklasse
(ab dem 6. Lebensjahr möglich)
Die Höhen der Hindernisse werden den jeweiligen Größenklassen
und die Schwierigkeitsgerade der Parcours den jeweiligen Leistungsgruppen angepasst.
Im Turnier treten nur Hunde
der gleichen Größenklasse und gleichen Leistungsgruppe gegeneinander
an. Gewonnen hat das Team, das den Parcours innerhalb der angegebenen Zeit fehlerlos,
bzw. mit den wenigsten Fehlern absolviert hat. Wenn mehrere Teams mit 0 Fehlern
also ohne Strafpunkte das Ziel erreicht haben, gewinnt das Team, das den Parcours
am schnellsten bewältigen konnte.
Strafpunkte gibt es für
verschiedene Arten von Fehlern. Schwerwiegende Fehler, wie etwa das Auslassen
eines Hindernisses, drei Verweigerungen oder gar das Misshandeln eines Hundes
führen zur sofortigen Disqualifikation. Auch wenn der Hund den Parcoursbereich
als Löseplatz benutzt oder nicht mehr unter der Kontrolle seines Besitzers
steht, muss dieses Team diesen Wettkampf abbrechen. Ansonsten bekommen die Teams
für Fehler, wie Abwurf einer Sprungstange, Kontaktzonenfehler, Verweigerungen
oder das Berühren eines Hindernisses oder Hundes durch den Hundeführer
jeweils fünf Strafpunkte. Bei Überschreiten der angegebenen Zeit werden
Zeitfehler (1 Sekunde = 1Strafpunkt) angerechnet. Bei mehr als 26 Strafpunkten
erfolgt wiederum eine Disqualifikation.
Da im Agilitysport schon
seit geraumer Zeit Weltmeisterschaften abgehalten werden, gelten für die
Turniere internationale Regeln, die durch den F.C.I. (Federation Cynolgique
Internationale) aufgestellt werden. Zusätzliche nationale Regeln (z.B.
Voraussetzungen für nationale Meisterschaften) werden von dem VDH (Verband
des Deutschen Hundewesens) festgelegt.